Hirtenmaina (Acridotheres tristis)
Aktualisiert am: 05.03.2024
EU-Code:
- Acridotheres tristis_40973073.jpg CC BY-SA 4.0
: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Acridotheres_tristis_40973073.jpg#/media/
© Foto: Summerdrought 2019
Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten
Der Hirtenmaina hat eine Körperlänge von bis zu 25 cm und ein Gewicht von ungefähr 140 g. Männliche Tiere sind etwas leichter als die Weibchen. In ihrer Färbung unterscheiden sich weibliche und männliche Tiere nicht. Sie weisen beide eine braune Grundfärbung auf. Sowohl der Kopf, als auch die Brust des Hirtenmainas sind dunkelgrau gefärbt. Flügelbinden, Bürzel wie auch Steiß sind cremeweiß. Während des Fluges ist ein ovales Feld im Flügel zu erkennen. Der Schnabel, sowie die Haut um die Augen ist in einem kräftigen gelb gefärbt (Nehring et al. 2020).
Mit einheimischen Arten ist der Hirtenmaina nicht zu verwechseln. Häufig ist er bei der Nahrungssuche mit Staren vergesellschaftet (Nehring et al. 2020).
Biologie
Hirtenmaina sind häufig in Gruppen von bis zu 20 Individuen unterwegs (Griffin 2007) und gehören zu den Koloniebrütern. Sie brüten zwei- bis dreimal im Jahr (Nehring et al. 2020).
Herkunft und Einwanderungsweg
Ursprünglich stammt der Hirtenmaina aus dem Süden Asiens. Er gilt in Ländern wie Indien, Bangladesch, Pakistan, aber auch Thailand oder Malaysia als heimische Art (IUCN 2017).
Durch menschliche Einbringung konnte sich der Hirtenmaina zusätzlich in weiteren Teilen der Welt etablieren. Darunter in Australien, Neuseeland aber auch in Europa. Erstmals in Deutschland wurde der Hirtenmaina im Jahr 1874 eingeführt. Er wurde sowohl von Privatpersonen als auch in Tierparks und Zoos gehalten. Der erste Nachweis eines wildlebenden Exemplars wurde 1906 festgestellt. Seitdem konnte der Hirtenmaina in Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachen, Sachsenanhalt und Thüringen nachgewiesen werden. Dabei handelte es sich bislang um Einzelfunde (Nehring et al. 2020).
Lebensraum
Der ursprüngliche Lebensraum von Acridotheres tristis ist der offene Wald (wwww.neobiota-austria.de 2020). Da der Hirtenmaina jedoch witterungsunempfindlich ist und eine hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen aufweist, ist er in der Lage sich in unterschiedlichsten Ökoregionen auszubreiten. Sie besiedeln anthropogen geprägte Regionen als auch Regionen mit geringem anthropogenen Einfluss. Häufig sind sie in der Umgebung von Ackerflächen oder Weideländern anzutreffen. In städtischen Regionen oder Plantagen können sie ebenfalls vorgefunden werden. In den Subtropen und Tropen besiedeln Hirtenmainas zusätzlich Mangrovenwälder oder Grasland. Darunter ebenso feuchtes, als auch trockenes Grasland (IUCN 2017). In kälteren Klimaten, wie in Deutschland, können sie ebenfalls überleben. Jedoch wurde in der hiesigen Klimazone noch keine beständige Population nachgewiesen (Holzapfel et al. 2006). Im Rahmen des Klimawandels ist eine zukünftige Etablierung jedoch nicht auszuschließen (www.neobiota-austria.at 2020).
Verbreitung in Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen konnten bisher nur Einzeltiere des Hirtenmaina nachgewiesen werden. Sie stammen ausnahmslos aus Gefangenschaftshaltungen.