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Rußbülbül (Pycnonotus cafer)

Aktualisiert am: 28.03.2024
EU-Code:

Invasivität

Auswirkungen auf Flora und Fauna

2000 wurde der Rußbülbül als einer der 100 invasivsten Vogelarten der Welt eingestuft ([author]Lowe et al[/author].). Diese Einschätzung wurde jedoch 2015 durch Studien zum Einfluss nichtheimischer Vogelarten auf natürliche Ökosysteme etwas entschärft: Die Konkurrenz mit heimischen Arten habe nur geringfügige Konsequenzen für diese und resultiere nicht in einem Populationsrückgang ([author]Martin-Albarracin et al. 2015[/author]). Aufgrund seines aggressiven Verhaltens anderen Vögeln gegenüber kann die Anwesenheit des Rußbülbüls aber die Nischenverkleinerung von heimischen Vogelarten zur Folge haben ([author]Verzelen et al. 2019[/author]).

Der Rußbülbül gilt auch als problematisch, da er die Samen von invasiven und gebietsfremden Pflanzen verbreitet. Dazu gehören im europäischen Raum unter anderem die Amerikanische Kermesbeere ([i]Phytolacca americana[/i]) und die verwandte Indische Kermesbeere ([i]P. acinosa[/i]).

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Es sind keine gesundheitlichen Auswirkungen bekannt.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Der Rußbülbül ernährt sich zu beträchtlichen Teilen von kultivierten Pflanzen und kann dementsprechend negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, wenn große Populationen vorhanden sind ([author]CABI 2007[/author]). Dies gilt insbesondere für Früchte und Pflanzen aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet sowie Kulturpflanzen des mediterranen Raums wie Datteln, Feigen und Granatäpfel ([author]Verzelen et al. 2019[/author]) und spielt für den mediterranen Raum somit eine größere Rolle als für die atlantischen und kontinentalen Gebiete.