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Afrikanisches Lampenputzergras (Pennisetum setaceum)

Aktualisiert am: 27.03.2023
EU-Code:

Invasivität

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Das Afrikanische Lampenputzergras ist zumeist besser als heimische (Gras-)Arten an Wasserknappheit angepasst und weist eine höhere Photosyntheserate auf. Diese Eigenschaften verhelfen der Art zum invasiven Einzug in aride und semiaride Habitate der Tropen und Subtropen, sowie auf die kanarischen Inseln ab 1990 (González-Rodriguez et al 2010). Das Lampenputzergras reduziert den Wassergehalt des Bodens und verändert dessen Nährstoffkreislauf, was sich negativ auf die Artzusammensetzung der Pflanzengesellschaft auswirken kann. So wurde in Hawaii eine Abnahme des Dickenwachstums der dominanten Baumart tropischer Trockenwälder in Verbindung mit dem Vorkommen von Pennisetum setaceum festgestellt (Cordell/Sandquist 2008).

In invadierten Gebieten finden häufiger Brände statt, durch die bodenbrütende Vögel und weitere terrestrische Tierarten, insbesondere die Arthropoden geschädigt werden können (Umweltbundesamt 2020). Für Herbivoren ist das Afrikanische Lampenputzergras aufgrund des geringen Nährstoffgehalts von geringem Interesse. Ebenso wurden in Hawaii nur wenige Insekten- und Pilzarten gefunden, die das Gras befallen (Deputy Direction of Nature Risk Assessment Area: Europe 2016). Aufgrund zu niedriger Temperaturen im Winterhalbjahr stellt das Afrikanische Lampenputzergras gegenwärtig keine Gefahr in NRW dar. Bestände des Lampengrases sterben regelmäßig in den Kälteperioden des Winters ab, d.h. das Gras wird in unseren Breiten zur einjährigen Pflanze. Es kann sich aber aus den Samen im Frühjahr erneuern (CABI 2015).

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Blätter und Rispen können Hautirritationen auslösen (Nehring & Skowronek 2020).

Wirtschaftliche Auswirkungen

In ariden und semiariden Gebieten wird das Risiko von Brandschäden, sowohl durch natürliches als auch durch künstlich gelegtes Feuer erhöht (Umweltbundesamt 2020). Wirtschaftlicher Schaden entsteht außerdem durch die Minderung des Futterwertes von Weideflächen, zum Beispiel bei Ziegen- und Schafbeweidung (Groom et al. 2017).