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Roter Nasenbär (Nasua nasua)

Aktualisiert am: 27.03.2023
EU-Code:

Invasivität

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Negative Auswirkungen des Roten Nasenbären auf die heimische Flora und Fauna wurden bisher vor allem auf Inseln verzeichnet. Auf der zu den Juan-Fernández-Inseln gehörenden Insel Robinson Crusoe bei Chile hat der invasive Rote Nasenbär verheerende Auswirkungen auf sowohl die Vegetation als auch auf die Avifauna gezeigt (Lever 1985). So war die Art aufgrund des hohen Prädationsdrucks auf Eier und Küken für den Rückgang von insgesamt fünf endemischen Vogelarten verantwortlich (Deputy Direction of Nature 2015). Auf der Insel Anchieta vor der Küste Brasiliens sorgte der eingeführte Rote Nasenbär zusammen mit anderen Prädatoren für das Verschwinden mehrerer Vogelarten (Galetti et al. 2009). Auch in Tasmanien wird der Rote Nasenbär als ernsthafte Gefährdung für die lokale Flora und Fauna angesehen (Deputy Direction of Nature 2015).

In Spanien (Mallorca) und im Vereinigten Königreich konnten bisher keine negativen Auswirkungen durch den Roten Nasenbären festgestellt werden (Baker 2011, Deputy Direction of Nature 2015). Insgesamt ist der Einfluss des Roten Nasenbären auf die Biodiversität bisher noch ungewiss (CABI 2015). In Waldökosystemen werden die Auswirkungen auf Habitat-Ebene aber als gering eingeschätzt (CABI 2015).

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Nasua nasua gilt als Überträger diverser Krankheiten und Parasiten, wie z.B. die Chagas-Krankheit, Tollwut und Tuberkulose (CABI 2015).

Wirtschaftliche Auswirkungen

Es sind keine signifikanten wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Roten Nasenbären zu erwarten. Gelegentlich kam es allerdings zu größeren Verlusten an diversen Feldfrüchten (Russell 1984), Geflügel (Baker 2011) und Mais (Deputy Direction of Nature 2015). Besonders Obstplantagen, die sich in der Nähe besiedelter Waldgebiete befinden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt (CABI 2015). Sowohl auf Mallorca als auch im Vereinigten Königreich kam es bisher allerdings zu keinen nennenswerten wirtschaftlichen Schäden (Baker 2011, Deputy Direction of Nature 2015).