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Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)

Aktualisiert am: 04.04.2024
EU-Code:

Prävention

Die Riesen-Goldrute ist bei realistischer Betrachtung nicht mehr aus der Landschaft zu entfernen, da sie sich als Agriophyt fest eingebürgert hat und auch ohne den Menschen Bestandteil unserer Flora bleiben würden ([author]Starfinger et al.[/author] 2011). Eine Ausbreitung auf Reststandorte kann trotzdem unterbunden werden, indem eine unabsichtliche Ausbringung verhindert wird. Dazu zählen das Anheften der Samen an Kleidung und Fahrzeugen sowie Einbringen von kontaminierten Boden. Ebenso kann das Sammeln der Blüten- und Fruchtstände eine unabsichtliche Ausbringung von Samen am Wegesrand darstellen (CABI 2021). Da Goldruten vor allem den Nutzungswandel begleiten und dessen Effekte verschärfen, ist die beste Strategie die Fortsetzung traditioneller Landnutzung ([author]Starfinger et al[/author]. 2011).

Bekämpfung

Die Riesen-Goldrute wird als invasive Art in der Managementliste des Bundesamtes für Naturschutz geführt. Da es sich um eine großräumig etablierte Art handelt, ist eine Bekämpfung im Einzelfall abzuwägen. Eine bewährte Methode ist eine einschürige Mahd mit anschließendem Mulchen oder die zweischürige Mahd ohne Mulchen für 3 Jahre ([author]Hartmann & Konold[/author] 1995). Dabei sollte der Boden möglichst wenig verletzt werden, da offener Boden das Aufkommen von Keimlingen der Riesen-Goldrute erleichtert. Bei feuchten und nährstoffreichen Standorten ist nur eine Mahd mit anschließendem Mulchen und gegeben falls Nacharbeiten nötig. Bei feuchten Standorten mit mittlerem Nährstoffgehalt sowie trockenen Standorten empfiehlt es sich mehrere Jahre lang eine zweischürige Mahd durchzuführen ([author]Starfinger et al. [/author]2011). Kleine Bestände können im gleichen Turnus auch per Hand ausgerissen werden (Nehring et al. 2013). Zusätzlich können heimische Pflanzen gesät werden um den Aufwuchs durch Konkurrenzdruck gering zu halten ([author]Hartmann & Konold[/author] 1995).

In flussnahen Bereichen ist das mindestens 10-tägige Überfluten einer Fläche eine weitere Methode zur Tilgung des Bestandes. Ebenso kann das 3-monatige Abdecken der Fläche mit lichtundurchlässiger Folie zum Zurückdrängen der Riesen-Goldrute führen, schädigt aber auch anderen Pflanzen ([author]Hartmann & Konold[/author] 1995).

Der Einsatz von Herbiziden zeigt nur bei Keimlingen und Jungpflanzen bis zu einer Höhe von 10-15 Zentimetern Erfolge ([author]Hartmann & Konold[/author] 1995). Eine intensive Bodenbearbeitung zerstört die Rhizome der Riesen-Goldrute fortwährend, resultiert aber auch in einer Änderung der Nutzung (CABI 2021).