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Kudzu (Pueraria montana var. lobata)

Aktualisiert am: 01.10.2024
EU-Code:

Invasivität

Einstufung

Artikel 16

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Weltweit ist Kudzu unter den TOP 100 der aggressivsten invasiven Arten. Besondere Eigenschaften, die zu der starken Invasivität führen sind: schnelles Wachstum, dichter Wuchs, vegetative Vermehrung, Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen und Allelopathie (Unterdrückung der Keimung und Regeneration einheimischer Pflanzen durch Allelochemikalien) sowie Verteidigung gegen natürliche Feinde und Krankheitserreger durch sekundäre Metaboliten. ([author]Kato-Noguchi 2023[/author])

[i]P. montana[/i] hat das Potenzial heimische Kräuter, Sträucher und Bäume mit bis zu 20 Metern Höhe zu überwachsen und zu verdrängen ([author]EPPO 2006, Starfinger & Nehring 2013[/author]). Dabei kann die Rankpflanze sich sowohl um die Bäume winden und die Baumkrone besetzen als auch dichte Matten bilden, die die bodennahe Vegetation beschatten ([author]Kato-Noguchi 2023[/author]). Da sich Kudzu sehr schnell ausbreiten kann, ist die Gefahr, dass die biologische Vielfalt abnimmt, sehr hoch ([author]EPPO 2006[/author]). Besonders dynamische Ökosysteme wie Uferbereiche oder Waldränder sind durch Kudzu gefährdet. Es wurde nachgewiesen, dass [i]P. montana[/i] die Mykhorrizapilzbesiedelung (mit Bäumen symbiontisch lebende Pilze) stark verändern kann ([author]Kato-Noguchi 2023[/author]). Auch die Stickstoff- und Kohlenstoffbindung mittels symbiontischen Knöllchenbakterien in den Kudzu-Wurzeln führt zu Veränderungen des Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalts und zu erhöhtem Schadstoffeintrag in die Atmosphäre.

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Die Wurzeln von [i]Pueraria montana[/i] werden oft in Verbindung mit Wurzeln von [i]Pueraria thomsonii[/i] als pflanzliches Heilmittel zur Behandlung von Fieber, akuter Dysenterie (durch Bakterien ausgelöste Darmentzündung), Diarrhöe, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen genutzt ([author]Wong et al. 2011[/author]).

Wirtschaftliche Auswirkungen

Das wuchernde Wachstum von [i]Pueraria montana[/i] verursacht in den USA etwa 340 Millionen US-Dollars Schaden pro Jahr, besonders die chemische Bekämpfung kostet Geld ([author]EPPO 2006[/author]). [i]P. montana[/i] wächst in dem USA auch Strom- und Telefonleitungen hoch. Durch das Gewicht der Ranken kann es zu Kurzschlüssen kommen, wodurch Stromversorgungsunternehmen unmittelbar betroffen sind.