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Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana)

Aktualisiert am: 27.03.2023
EU-Code:

Invasivität

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Die Amerikanische Kermesbeere wird als potenziell invasiv eingestuft (Nehring et al. 2013). Die Pflanze ist für Herbivore giftig (Dumas 2011). Durch die Monopolisierung von Licht und Raum sowie die Abgabe wachstumshemmender Stoffe (Allelopathie) wird das Heranwachsen junger Gehölze und krautiger Pflanzen insbesondere auf Sandböden gehemmt (Land Steiermark 2021, Nehring et al. 2013). In Beständen von Amerikanischer Kermesbeere in Deutschland wurde eine reduzierte Artenvielfalt der Waldboden-Arthropoden festgestellt (Schimmel 2019).

In Barsci Borókás (Ungarn) sowie im Westen Ungarns verändert die Art maßgebend die Dominanzverhältnisse und überwuchert Wiesengesellschaften und die Krautschicht diverser Waldgesellschaften, zum Teil in Kombination mit der Späten Traubenkirsche (Prunus serotina) (Balogh/Juhász 2008).

Eine Förderung durch den Klimawandel, insbesondere durch wärmere Winter ist anzunehmen.

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Ein direkter Verzehr der rohen Pflanze ist gesundheitsschädlich (Balogh/Juhász 2008), wobei die Giftstoffe (Saponine und Oxalate) besonders in den Beeren und der Wurzel konzentriert sind, die bei Einnahme zu Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Krämpfen führen (Nehring et al. 2013).

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die Amerikanische Kermesbeere wirkt sich in der Steiermark durch ihr rasches Wachtum und ihre verjüngungshemmende Wirkung negativ in der Land- und Forstwirtschaft aus. Als Wirtspflanze des Gurkenmosaikvirus besitzt sie Potenzial zur Schädigung von Feldfrüchten der Nachtschattengewächse (Balogh/Juhász 2008; Häni 1971). Aus der Pflanze wird ein Farbstoff zur Färbung von Rotwein und Süßwaren gewonnen. Teilweise werden Pflanzenteile verzehrt und als Extrakt in der Medizin verwendet (Balogh/Juhász 2008).