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Amurgrundel (Perccottus glenii)

Aktualisiert am: 27.03.2023
EU-Code:

Invasivität

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Perccottus glenii gilt als aggressive Fischart. Auf der einen Seite konkurriert die Art mit heimischen Fischarten um Nahrung. Die Amurgrundel verfügt z. T. über ein sehr ähnliches Nahrungsspektrum wie heimische Fische (Verreycken 2015). Auf der anderen Seite prädiert die Amurgrundel ein großes Spektrum an tierischer Nahrung auf unterschiedlichen trophischen Ebenen. Die Art kann die Abnahme der Artenvielfalt von Makroinvertebraten bedingen. Zudem kann der Fisch durch Prädation von Eiern, Jungfischen sowie adulten Tieren die Populationen heimischer Fischarten verringern bzw. in Gewässern mit hoher Amurgrundel-Dichte komplett vernichten. Amphibienarten sind unterschiedlich anfällig für Perccottus glenii. Die Fischart frisst v. a. Amphibienlarven, adulte Tiere sind weniger anfällig für Prädation. Die Reproduktion verschiedener Amphibienarten wird durch die Amurgrundel gestört bzw. unterbunden. Gleiches gilt für die Reproduktion der Karausche (Reshetnikov 2003). Fehlende Reproduktion führt zur Abnahme der Populationsgröße und eventuell zum Verschwinden dieser (Wiesner et al. 2010).

Darüber hinaus kann die Amurgrundel als Wirt für Parasiten fungieren, in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet für mindestens verschiedene 67 Parasitenarten, im rezenten Verbreitungsgebiet für bis zu 100 Parasitenarten. Die Art könnte zudem lokal etablierte Parasit-Wirt-Beziehungen verändern, was letztlich Auswirkungen auf sämtliche in diese Beziehung eingebundenen Wirtsorganismen haben könnte. (Verreycken 2015). Solche Veränderungen sind bereits bei der Einschleppung anderer Grundelarten beschrieben worden (Emde et al 2012).

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Keine Auswirkungen bekannt

Wirtschaftliche Auswirkungen

Bedingt durch die Prädation von Jungfischen und kleineren Fischarten sowie durch die Nahrungskonkurrenz mit dem übrigen zoophagen Fischbesatz in Aquakulturen, kann die Wirtschaftlichkeit von kommerziell genutzten Fischteichen durch Perccottus glenii eingeschränkt sein (Nehring & Steinhof 2014 & Verreycken 2015).