Riesen-Weberknecht (unbestimmt) (Leiobunum spec.)
Aktualisiert am: 27.03.2023
EU-Code:
-
unbekannter Weberknecht, Burgruine Isenberg, Hattingen
© Foto: C. Michels
Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten
Es handelt sich um einen großen Weberknecht der Gattung Leiobunum, die Art ist bisher unbekannt. Das Tier hat die Weberknecht-typischen langen Beine, die bis zu 9 cm lang sein können. Der 5 -6 Millimeter lange Körper ist überwiegend schwarz und besitzt nur einen angedeuteten grünlichen Schimmer und wenige hellere Makel. Männchen und Weibchen sind nur wenig unterschiedlich, die Weibchen besitzen helle Schienenspitzen an den Beinen. Die typische Aggregation von Dutzenden bis Hunderten von Tieren an Wänden zeichnet die Vertreter der Gattung Leiobunum aus, bei Störungen schwingen die Tiere kollektiv auf und nieder.
Biologie
Erwachsene Tiere finden sich von August bis Dezember, die Art reproduziert offenbar im Spätsommer. Wahrscheinlich überdauern die Eier den Winter. Die Jungtiere leben am Boden. Über die Ernährung ist nichts bekannt, sie sind jedoch, wie alle anderen Weberknechte räuberisch und stellen weichhäutigen Insekten nach.
Herkunft und Einwanderungsweg
Etwa seit dem Jahr 2000 breitet sich diese Art in Europa aus. Erste Nachweise aus 2004 stammen aus den Niederlanden, die Art wurde seither in Deutschland, der Schweiz und Österreich nachgewiesen. Obwohl die Artzugehörigkeit und Herkunft bislang ungeklärt ist, wird davon ausgegangen, dass die Tiere eingeschleppt wurden.
Lebensraum
Leiobunum sp. wird in NRW und im restlichen Mitteleuropa in anthropogen geprägten Lebensräumen gefunden. Alte, oftmals verfallene Gebäude und Industrieanlagen sind der bevorzugte Aufenthaltsort am Tage. Große Ansammlungen dieser Tiere finden sich an bzw. unter Mauervorsprüngen und Fensterbänken aber auch im Inneren verlassener Gebäude. Sie suchen Stellen auf, an denen sie geschützt sind vor direkter Wind- und Sonneneinwirkung. In Essen bzw. in Hattingen (Isenburg) ist die besiedelte Burgruine das einzige Gebäude in einem größeren Laubwald. Auch solche isoliert liegenden Objekte werden besiedelt.
Verbreitung in Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen liegen bislang Nachweise aus dem gesamten Ruhrgebiet vor.