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Persischer Bärenklau (Heracleum persicum)

Aktualisiert am: 21.09.2023
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Blüte des Persischen Bärenklau (Heracleum persicum) im Botanischen Garten der Universität Warschau
Blüte des Persischen Bärenklau (Heracleum persicum) im Botanischen Garten der Universität Warschau
© Foto: HQ, 2017, CC BY-SA 2.0 https://www.flickr.com/photos/nhq9801/35652762853/

Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten

Der persische Bärenklau ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die 100-300 cm groß wird. Die Stängel dieser Pflanze sind grob behaart, an ihrer Basis purpurn gefärbt und können eine Dicke von 1,5-4 cm erreichen. Häufig tritt der persische Bärenklau mehrstängelig auf. Heracleum persicum besitzt einen doppeldoldigen Blütenstand mit weißen Blüten von Juli bis September. Nach der Blüte bleibt diese Pflanze ausdauernd. Charakteristisch ist der Anis-Geruch, der von allen Pflanzenteilen ausgeht. Die Blätter sind gezähnt, gestielt und wechselständig, und die Blattspreite ist länger als breit. Auf der Oberseite sind die Blätter des persischen Bärenklaus kahl (Nehring & Skowronek 2023; Rijal 2015).

Taxonomische Einordnung

Eine Verwechselungsgefahr besteht mit dem ebenfalls großwüchsigen, gebietsfremden Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) und dem Sosnowskyi Bärenklau (Heracleum sosnowskyi). Während die genannten Arten nur einen Stängel bilden, ist der Persische Bärenklau häufig mehrstängelig (1 bis 5 Stängel pro Pflanze). Als eindeutiges Unterscheidungsmerkmal gilt der auffallende Anisgeruch, der vom Persischen Bärenklau ausgeht und damit eine klare Abgrenzung zu den anderen großwüchsigen Bärenklau-Arten ermöglicht.

Biologie

Persischer Bärenklau kann im Gegensatz zu den zweijährigen Heracleum-Arten mehrere Male blühen und zählt zu den echten ausdauernden Arten. Er behauptet sich daher am Standort auch dann, wenn die Samenproduktion fehlschlagen sollte (Rijal 2015).

Herkunft und Einwanderungsweg

Ursprünglich stammt der persische Bärenklau aus temperaten Gebieten Asiens (Nehrung & Skowronek 2023). Er kommt hauptsächlich in der Türkei, im Iran und im Irak vor (Jahodová et al. 2007).

In Europa hat sich Heracleum persicum zunehmend in den skandinavischen Ländern ausgebreitet. In Großbritannien, der Tschechischen Republik, sowie Ungarn und Estland konnte sich der Persische Bärenklau ebenfalls etablieren. Die genaue Besiedlungsgeschichte ist jedoch noch nicht vollständig geklärt (Jahodová et al. 2007; Rijal 2015; Flahati-Anbaran et al. 2021). Die erste Einbringung erfolgte im 19. Jahrhundert. Wildlebend konnte Heracleum persicum in Deutschland noch nicht nachgewiesen werden (Nehring & Skowronek 2023).

Lebensraum

Der persische Bärenklau besiedelt eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen. Oft handelt es sich dabei um von Menschen beeinflusste Lebensräume. Er ist entlang von Straßen, Eisenbahnlinien, auf Wiesen, in Grasland, auf Ackerbrachen, Ruderalflächen sowie an Küsten und im Uferbereich von Flüssen und Kanälen zu finden. Heracleum persicum bevorzugt offene Flächen und ist nur selten in beschatteten Gebieten wie Wäldern zu finden, wo er eher im Waldrandbereich auftritt (Rijal 2015). Die besiedelten Standorte sind meist feucht und nährstoffhaltig (NatureGate 2021). Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit zeigt der persische Bärenklau jedoch eine hohe Variabilität hinsichtlich der klimatischen Gegebenheiten. Er überlebt sowohl trockene Sommer als auch über das gesamte Jahr hinweg auftretende Feuchtigkeit (Rijal 2015).