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Marmorierte Grundel (Proterorhinus semilunaris)

Aktualisiert am: 05.03.2024
EU-Code:

Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten

Die Marmorgrundel ([species]Proterorhinus semilunaris[/species] syn. [species]P. marmoratus[/species]) hat einen spindelförmigen Körper, welcher sich vom Kopf bis zum Schwanz verjüngt. Insgesamt erreichen die Fische eine Länge von 11,5 cm. Der Kopf ist länglich und schmal. Das Maul ist end- bis leicht unterständig. Die Nasenöffnungen sind röhrenförmig verlängert und ragen über die Vorderkante des Kopfes hinaus. Die Färbung ist i.d.R. braun mit dunklen vertikalen Binden, Flecken oder Bändern. Die Vorder- und Oberkante der vorderen Rückenflosse ist gelb bis orangerot. Ihre Saugscheibe ist farblos bis blass graubraun. Die Männchen tragen zur Laichzeit ein dunkles bis schwarzes Laichkleid. Die Bauchflossen sind zu einem Saugtrichter verwachsen (WESO GmbH, 2021). Zu unterscheiden sind sie von der Koppe (Cottus gobio) durch die verwachsenen Bauchflossen und der länglichen Form des Kopfes. Zudem sind die Nasenöffnungen bei Cottus gobio nicht röhrenförmig verlängert. Gleiches trifft für Neogobius spp. zu (WESO GmbH, 2021).

Biologie

Nachts ernährt sie sich hauptsächlich von Invertebraten, Fischlaich und Fischbrut. Zur Laichzeit verteidigt das Männchen sein Versteck, in welchem die Eier an der Unterseite von Steinen oder Totholz angeklebt werden. Die Eier werden mit Frischwasser befächelt. Während der Nestwache nehmen die Männchen keine Nahrung zu sich und sterben oft nach der Brutzeit (Bundesamt für Naturschutz, 2021).

Herkunft und Einwanderungsweg

Die Marmorgrundel kommt aus der Pontokaspis, wo sie sowohl im Salzwasser als auch im Brackwasser und Süßwasserlebt. Nach der Fertigstellung des Rhein-Main-Donaukanals im Jahr 1992 konnte sie in das Gewässersystem des Rhein einwandern.

Lebensraum

Die Marmorgundel ist sehr gut an die europäischen Binnengewässer angepasst. Ihre Lebensräume reichen von Gezeitenzonen der Meeresküste über Uferbereiche kräftig strömender Flüsse bis hin zu flachen Resttümpel in Auenbereichen der Flüsse. Der Lebensraum muss stets steinige Ufer mit guten Versteckmöglichkeiten bieten. Häufig kommen sie hier als Einzelgänger in hoher Siedlungsdichte vor (WESO GmbH, 2021).

Verbreitung in Nordrhein-Westfalen

Die Marmorgrundel wurde erstmals 1999 am Niederrhein festgestellt. Vornehmlich kommt sie in den Nebengewässern des Rheins vor.