Aussehen
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Zoropsis ist ein großes kräftiges Tier. Die Männchen werden 10 mm und die
Weibchen 15-20 mm lang (ohne Beine). Inklusive Beine erreichen die Weibchen eine
Länge von 3,5-4 cm. Auf dem Vorderkörper tragen beide Geschlechter zwei dunkle
Längsstreifen. Der gesamte Körper ist in verschiedenen Abstufungen bräunlich
gefärbt. In ihrem Aussehen ähneln sie unseren heimischen Wolfspinnen (Lycosidae)
und den südeuropäischen Taranteln, sind aber erheblich größer und kräftiger.
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Lebensraum
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In den südeuropäischen Verbreitungsgebieten lebt die Spinne in Mauerritzen und
unter Steinen und Rinde. In unseren Breiten wurde die Spinne bisher nur in
Häusern nachgewiesen.
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Biologie
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Die Spinne ist einjährig. Im Herbst sind die Tiere geschlechtsreif. Die Männchen
sterben bald nach der Paarung, wenn sie nicht bereits zuvor vom Weibchen
gefressen werden. Im Januar oder Februar baut das Weibchen einen flachen Eikokon
aus blauschimmernden Fäden. Das Weibchen bleibt beim Kokon, um ihn zu
verteidigen. Zoropsis wurde bisher nur nachts (während der Beutejagd) gefunden,
tagsüber scheint sie sich zu verstecken.
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Herkunft und Einwanderungsweg
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Die Familie Zoropsidae ist im Mittelmeerraum durch vier Arten vertreten. Sie
werden dort in Wäldern unter Rinde aber auch in den Steinmauern der
Feldabgrenzungen gefunden. Zoropsis spinimana scheint sich seit 1998 in Richtung
Norden auszubreiten (Hänngi & Bolzern 2006, Kreuels im Druck). Erste Funde
außerhalb des bisherigen Verbreitungsgebietes im Mittelmeerraum stammen aus dem
Alpenraum. Am 8.10.05 wurde ein Nachweis aus Freiburg (Baden-Württemberg)
gemeldet. Ein weiterer Nachweis aus diesem Bundesland gelang am 29.3.06 in
Hartheim. Am 27.7.06 wurde ein Tier in Köln (Nordrhein-Westfalen) gefunden.
Aufgrund der großen Entfernung muss mindestens ein trächtiges Weibchen per
Transport nach NRW gelangt sein. Eine natürliche Wanderung in dieser kurzen Zeit
nach Norden scheint äußerst unwahrscheinlich. Seit dem 1.11.06 werden
kontinuierlich Funde von Männchen, Weibchen und Jungtieren aus einer Siedlung in
Neukirchen-Vluyn, Rayenerstraße (Nordrhein-Westfalen) gemeldet. Die Spinne
scheint demnach die Rheinschiene in Richtung Norden für ihre Ausbreitung genutzt
zu haben. Die Tiere besiedeln alle Bereiche der Häuser vom Dachboden bis zum
Keller, sowie angrenzende Garagen.
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Verbreitung in NRW
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Erstfunde: 27.07.2006 Köln, 30.10.2006 Neukirchen-Vluyn (regelmäßig), 08.03.2007 Dortmund, 09.01.2008 Köln (Bestätigung des ersten Fundes), 20.01.2008 Düsseldorf-Oberkassel, 05.10.2017 Alsdorf bei Aachen
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