Aussehen
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Der Signalkrebs ist ein höherer, zehnfüßiger Krebs (Decapoda) aus der Familie
der Flusskrebse (Astacidae). Er wird auch als Schwedischer Krebs bezeichnet.
Sein Körper zeigt die typische Dreiteilung der zehnfüßigen Krebse in Kopf (mit
den langen Fühlern), Brust (mit dem Scherenpaar und den acht Laufbeinen) sowie
dem gegliederten und beweglichen Hinterleib (Abdomen). Durch schnelles
Einschlagen des Hinterleibes kann der Krebs rückwärtsgewandt schwimmend flüchten
(„Krebsgang“!) Der Signalkrebs erreicht eine Körperlänge (Kopfspitze bis
Schwanzende) von mehr als 15 cm. Die Färbung variiert zwischen braun und oliv.
Charakteristisch ist ein weißer bis türkisblauer Fleck an der Basis des
Scherengliedes (Name!). Die Scherenunterseite ist rot und dient beim Heben der
Scheren als Warnsignal. Der Körper ist auffällig glatt und unbedornt.
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Lebensraum
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Der Signalkrebs lebt bevorzugt in kühlen Fließgewässern mit nicht zu weichem
Wasser (erhöhter Kalkgehalt). Seine grundsätzlichen Ansprüche an die Gewässer
sind durchaus mit denen des Edelkrebses vergleichbar, dem er auch äußerlich sehr
ähnlich ist. Er ist allerdings auch auf schlammigen Gewässergründen anzutreffen
und ist toleranter gegenüber höheren Wassertemperaturen.
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Biologie
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Der Signalkrebs ist vorwiegend nachts aktiv und versteckt sich tagsüber in
selbst gegrabenen Wohnhöhlen. Er ernährt sich von Wasserpflanzen, Laub,
Schnecken, Muscheln, Würmern, Flohkrebsen, Insektenlarven und Aas. Die Paarung
und Vermehrung findet in einem Zeitraum von Oktober bis November statt. Die
Eizahlen liegen in einem Bereich zwischen 150 und 300 je Weibchen. Die
befruchteten Eier werden vom Weibchen an den Schwimmfüßen des Hinterleibes bis
zum Schlupf im Frühjahr mitgetragen. Der Hinterleib ist in diesem Zeitraum
eingeschlagen. Ab Mai sind die Jungkrebse dann selbstständig. In diesem Zeitraum
fressen die Weibchen nicht (bei Wachstum und der notwendigen Häutung wäre auch
die Brut verloren!) und bleiben daher deutlich kleiner als die Männchen.
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Herkunft und Einwanderungsweg
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Das natürliche Verbreitungsgebiet des Signalkrebses sind die nordwestlichen
Bundesstaaten der USA sowie die südwestlichen Staaten Kanadas, westlich der
Rocky Mountains. Im Jahr 1960 wurden die ersten Signalkrebse nach Schweden
eingeführt, um die Art als Ersatz für den Edelkrebs nutzen zu können. Durch
schwedische Nachzuchten sowie durch direkt importierte Krebse wurden zahlreiche
weitere Gewässer in Nord- und Mitteleuropa besetzt. Häufig wird die Art mit dem
heimischen Edelkrebs verwechselt und in andere Gewässer umgesetzt bzw. zum
Verkauf angeboten.
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Verbreitung in NRW
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Die Vorkommen des Signalkrebses beruhen auf Besatzmaßnahmen. Derzeit liegen dem
Edelkrebsprojekt NRW 80 Meldungen vor, sowohl aus dem Flachland als auch aus dem
Mittelgebirge. Die Art ist offensichtlich deutlich stärker verbreitet als bisher
angenommen. Einer der größten zusammenhängenden Bestände befindet sich an der
mittleren und oberen Wupper. Der Signalkrebs breitet sich aktuell sehr stark
aus.
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