Aussehen
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Die 40 cm großen und etwa 115 bis 140 g schweren Halsbandsittiche sind regelmäßig in den Ballungsräumen zu beobachten. Das Flugverhalten und die schrillen Lautäußerungen sind prägnant und lassen eine eindeutige Artbestimmung zu. Das Männchen ist überwiegend grün, der Hinterkopf leicht bläulich gefärbt, die Unterseite heller, eher gelblich, ebenso die Unterflügeldecken. Unter dem Kinn beginnt ein schwarzes Halsband, das zum Nacken schmaler wird und in einem rosa Nackenband ausläuft. Der Schnabel ist papageienförmig, der Oberschnabel rot und seine Spitze schwärzlich, der Unterschnabel schwarz mit dunkelroter Basis. Die Füße wirken grünlichgrau. Beim Weibchen fehlt der schwarze Strich zum Auge und Halsband. Das Nackenband ist nicht rosa, sondern grün. Jungvögel sehen weibchenfarben aus. Verwechselungen können in Nordrhein-Westfalen mit dem Alexandersittich (Psittacula eupatria) auftreten, der mittlerweile wohl regelmäßig in geringer Anzahl in Köln brütet. Dieser ist mit 48 bis 62 cm erheblich größer und hat ein überwiegend grünes Gefieder. Das Hauptunterscheidungsmerkmal gegenüber dem Halsbandsittich ist sein braunroter Schulterfleck. Das Weibchen ist wie das Männchen gefärbt, besitzt jedoch kein Halsband.
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Lebensraum
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Der Halsbandsittich kommt in der Regel in großen Parkanlagen und zoologischen
Gärten vor, aber auch in kleineren städtischen Grünanlagen, die durch einen
alten Baumbestand gekennzeichnet sind. Gelegentlich gibt es kleine
Brutansiedlungen in der Nähe von Kleingartenanlagen oder auch außerhalb des
urbanen Raumes, zum Beispiel in Auwaldbereichen. Im Wesentlichen sind Brut- und
Winterverbreitung identisch. Außerhalb der Brutperiode können Tiere zur
Nahrungssuche auch weiter umherstreifen. Im Winterhalbjahr sammeln sich die
Vögel zu Hunderten an Schlafplätzen, so zum Beispiel in Düsseldorf, Köln und
Bonn.
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Biologie
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Zur Aufzucht der Jungen benötigen Halsbandsittiche Großhöhlen, die sie oft in Platanen vorfinden bzw. ausbauen. Nach schätzungsweise 20- bis 22-tägiger Brutzeit schlüpfen einmal im Jahr drei bis fünf Jungvögel. Zum Speiseplan gehören verschiedene Knospen, Blüten, Samen oder Früchte, hauptsächlich von Ahorn, Rosskastanie, Platane und Pappel - überwiegend vegetarische Kost. Prädation durch Raubsäuger sind kaum bekannt. Gelegentlich werden Sittiche von Wanderfalken in der Luft erbeutet.
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Herkunft und Einwanderungsweg
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Das natürliche Verbreitungsgebiet des Halsbandsittichs erstreckt sich vom
Senegal und Guinea in einem breiten Band durch den Sahel und die Savanne bis
nach Eritrea. In Asien besiedeln sie den gesamten indischen Subkontinent sowie
Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka. Der Halsbandsittich wurde 1967
erstmals im Freiland in Deutschland beobachtet. Eine natürliche Besiedlung aus
Asien oder Afrika ist auszuschließen. Die Tiere stammen aus
Gefangenschaftshaltung (sog. Käfigflüchtlinge). Sie sind in großer Anzahl in den
letzten Jahrzehnten nach Deutschland importiert worden. Zucht und somit Handel
mit Sittichen haben seit den 1960/70er Jahren deutlich zugenommen. 1969 gelang
der erste Brutnachweis in Köln. Danach erfolgte eine rasche und andauernde
Bestandszunahme und Arealausweitung.
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Verbreitung in NRW
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Ausgehend von den ersten Brutansiedlungen hat der Halsbandsittich sein Verbreitungsareal in den letzten 25 Jahren deutlich vergrößert. Die aktuelle landesweite Verbreitung konzentriert auf die wintermilde Rheinschiene zwischen Bonn und Duisburg. Weitere isolierte Vorkommen existieren in Aachen, am unteren Niederrhein, im Ruhrgebiet und in Bielefeld und Minden. Der NRW-Brutbestand wird auf ca. 500 Paare beziffert. Dazu gesellt sich ein Nichtbrüterbestand von geschätzten etwa 3.500 Individuen.
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